Kia Picanto 1.0 und Ford Ka 1.2: Revierkampf im Kleingehege
Wenn es um die Kleinsten und Preisgünstigsten in der  Modellpalette geht, werfen manche Hersteller ihr sonst so sorgfältig  gepflegtes Markendesign über Bord. Wegen des extrem hohen Kostendrucks  teilen sich zwei (beispielsweise Nissan Pixo und Suzuki Alto) oder mehrere Marken (Citroën C1, Peugeot 107 und Toyota Aygo)  ein komplettes Fahrzeug, das sich nur durch das Logo und/oder wenige  verschiedene Anbauteile den beteiligten Herstellern zuordnen lässt. 
Es gibt aber auch pfiffige Alternativen zu derartigem Einheitsbrei. Beispiel Ford Ka: Er nutzt die technische Plattform des Fiat  500 samt Motoren und Getriebe und rollt mit ihm gemeinsam in Polen vom  Band. Optisch gibt es jedoch keine Gemeinsamkeiten mit dem italienischen  Kultmini - der Ford Ka hüllt sich in fordtypisches Kinetic-Design.
 
Charakterkopf Kia Picanto ist gewachsen 
Formale Eigenständigkeit beweist auch der neue Kia  Picanto, der mit dem Modellwechsel zu den Charakterdarstellern unter  den Kleinwagen wechseln will. Dafür erhielt er von den Designern um Chef  Peter Schreyer ein völlig neues Kleid mit kräftigen seitlichen  Lichtkanten und einer selbstbewusst dreinblickenden Frontpartie, die  klar signalisiert: Der gewachsene Kia Picanto will erwachsen und nicht  putzig sein. 
Damit nicht genug. Auch technisch legt sich der Kia  Picanto ins Zeug, trägt unter der kurzen Haube einen neu entwickelten  Dreizylinder mit vollvariabler Ventilsteuerung, der aus einem Liter  Hubraum 69 PS entwickelt und im Normzyklus nur 99 Gramm CO2 pro  Kilometer emittieren soll. Sparsam ja, aber Sparbrötchen? Eher nicht,  ein wenig Luxus und Komfort muss schon sein, zumindest optional. 
Deshalb reicht das Ausstattungsangebot vom supergünstigen Kia Picanto  Basis-Attract mit zwei Türen ab 8.990 Euro bis zum viertürigen Spirit  für 12.390 Euro, bei dem neben CD-Radio, USB-Anschluss, Alurädern und  Klimaanlage auch die Sicherheitsausstattung mit zusätzlichem Knieairbag  für den Fahrer und ESP (sonst Aufpreis) keine Wünsche mehr offen lässt. 
Sitzheizung, Klima, Nebelscheinwerfer und Start-Stopp für 760 Euro 
Sitzheizung, Klimaautomatik und Nebelscheinwerfer sind beim Kia Picanto  in einem Paket (760 Euro) mit einer Start-Stopp-Automatik  zusammengefasst, die jedoch den CO2-Ausstoß nicht weiter senkt, sondern  nur den geringfügigen Mehrverbrauch der breiteren Spirit-Bereifung (15  Zoll) egalisiert. 
Wer bei mehr als 13.000 Euro für einen  3,60-Meter-Mini ins Grübeln kommt, wird beim Blick in die Preisliste des  Ford Ka eines Besseren belehrt. Die Tarife des ebenfalls 69 PS starken  Ford Ka beginnen bei 9.700 (Ambiente) und reichen bis 12.700 Euro  (Titanium), wobei selbst in der Topversion ESP (360 Euro) und  Kopfairbags (260 Euro) noch extra bezahlt werden müssen. Bei  vergleichbarer Ausstattung kostet der nur zweitürig angebotene Ford Ka  über 1.000 Euro mehr als ein viertüriger Kia Picanto.
 
Die 400 Euro Aufpreis für die zusätzlichen Fondtüren sind beim Kia  Picanto gut angelegtes Geld. Schließlich bietet er Erwachsenen auch auf  den Rücksitzen bequem Platz. Zudem können Kindersitze leichter montiert  oder der bei vorgeklappter Rückbank erweiterte Laderaum einfacher  beladen werden. Bei größeren Einkäufen ist das unumgänglich, denn im  Normalfall fasst das schmale Gepäckfach nur 200 Liter. 
Ford Ka hat größeren Kofferraum 
In das kugelige Heck des Ford Ka passen immerhin zehn Prozent mehr,  während man den engen und mühsam zugänglichen Fond großen Mitfahrern  nicht zumuten mag. Auf den straff gepolsterten Vordersitzen schränkt  lediglich die breite Mittelkonsole mit erhöht angebrachtem Schaltknüppel  die Bewegungsfreiheit etwas ein. 
Wer das freche, im Interieur  großflächig verteilte quietschgrüne Dekor des Individual-Pakets  "Digital" nicht mag, kann sich die 750 Euro Aufpreis beim Ford Ka  (inklusive 16-Zoll-Aluräder) einfach sparen. Die hinteren Parkpiepser  sind wegen der für einen Stadtflitzer sehr unübersichtlichen Heckpartie  jedoch nahezu unverzichtbar, kosten allerdings 355 Euro Aufpreis. 
Am Handling des kleinen Ford Ka gibt es dagegen wenig auszusetzen. Die  servounterstützte Lenkung arbeitet leichtgängig und liefert genügend  Rückmeldung, um den Ford Ka zielgenau durch die Großstadt oder über  kurvige Landstraßen zu zirkeln. Trotz der breiten Optionsbereifung  (195/45 R16), auf der der Ford Ka beinahe wie auf Schienen um die Ecken  biegt, informiert der kleine Kölner seine Insassen nicht über jedes Loch  in der Straße, ist aber weit davon entfernt, sie in Watte zu packen. 
Ford Ka dynamischer als Kia Picanto 
Der von Fiat stammende 1,2-Liter-Vierzylinder mit 69 PS entwickelt  ausreichendes Temperament und fühlt sich im direkten Vergleich zum Kia  Picanto spürbar elastischer an. Das macht sich auch im Verbrauch  bemerkbar. Ebenfalls mit Start-Stopp-Technik ausgerüstet, konsumiert der  Ford Ka im Normzyklus mehr als der Kia Picanto (4,9 zu 4,3 L/100 km).
 
In der Praxis bewegen sich beide jedoch auf gleichem, deutlich  höherem Niveau, sofern sie nicht bewusst sparsam gefahren werden. Mit  stolzen 6,8 L/100 km im Fahrbericht braucht der Kia Picanto nur 0,1  Liter weniger als der Ford - der sonor brummende Picanto-Dreizylinder  ist auf höhere Drehzahlen und häufigere Gangwechsel angewiesen, die mit  der leicht und exakt zu bedienenden Fünfgangschaltung aber keine Mühe  bereiten. 
Für die meisten Alltagssituationen eines Kleinwagens  reicht auch die Dynamik des Kia Picanto völlig aus. Fahrwerk und  Handling haben mittlerweile einen Reifegrad erreicht, der sich häufig  nur in Nuancen von dem des Ford Ka unterscheidet. So spricht die Lenkung  des Kia Picanto aus der Mittellage etwas steifer an, im Extremfall  schiebt der Kia in Kurven früher über die Vorderräder. Rillen und Fugen  dringen deutlicher zu den Passagieren durch, gröbere Stöße werden von  der Federung etwas unwilliger und mit größeren Hubbewegungen verdaut.  
Auffallend schlechte Bremsleistung des Kia Picanto 
Doch wenn es etwas gibt, das Kia baldmöglichst nachbessern sollte, dann  sind es die Bremsen: Ob leer (41,6 Meter) oder beladen (42,8 Meter) -  über 40 Meter Bremsweg sind auch im Segment der Kleinsten nicht mehr  zeitgemäß. 
Der Ford Ka, obwohl in dieser Disziplin kein  Überflieger, kommt mindestens eine knappe Wagenlänge früher zum Stehen.  Immerhin fällt die passive Sicherheitsausstattung beim Kia Picanto  Spirit mit Front-, Seiten- und Kopfairbags plus zusätzlichem Knieairbag  für den Fahrer besonders umfangreich aus. 
In der Summe der  Eigenschaften sammelt der Ford Ka trotz mancher Schwächen mehr Punkte  als der Kia Picanto. Doch gerade bei Kleinwagen spielen die Kosten oft  eine kaufentscheidende Rolle. Günstigere Fixkosten dank niedrigerer  Haftpflicht- und Vollkaskoeinstufungen, mehr Ausstattung fürs Geld und  sieben statt der üblichen zwei Jahre Garantie sind starke Argumente für  den Kia Picanto, mit denen er den Ford Ka in der Endabrechnung überholt.
Siehe auch:
Entriegeln
   Entriegelung mit dem Schlüssel
Schlüsseloberseite zum Fahrzeugheck
drehen.
Entriegelung mit der Fernbedienung
Beachte: Die Fahrertür lässt sich mit dem
Schlüssel entriege ...
   
Ohne Anhänger fahren
   
Ohne Anhänger fahren
1. Den Kugelkopfarm abbauen.
2. Stopfen in die Aufnahme einsetzen (1).
 ACHTUNG
Bei angehängtem Anhänger darf der
Kugelkopfarm keinesfalls entriegelt
werden ...
   
Beheizte Fenster und Spiegel
   Heizbare Scheiben
Zum schnellen Enteisen/Trocknen von
Windschutzscheibe oder Heckscheibe.
Beachte: Die heizbaren Scheiben können
nur bei laufendem Motor betrieben werden.
Windschutzscheibe ...
   
