Citroen, Ford, Renault: C1, Ka und Twingo im Vergleichstest
Die Krise lässt grüßen und ändert Denkweisen. Früher wurde gern die  Frage gestellt, wie viel Auto es sein soll. Nach ein wenig Überlegen  landete man dann bei so etwas wie einem Mercedes E 280 T-Modell, ledergepolstert und nur ungern ohne Navigationssystem, Vier-Zonen- Klimaautomatik sowie Soundanlage.  
Nur das nackte Auto ist günstig   
Heute dagegen dreht sich die Frage um: Wie wenig Auto genügt? Bei  besonders ergiebigem Anspruchs-Downsizing taten es auf einmal sogar  Microcars. Die boomen derzeit, weil Autos wie der frisch geliftete   Citroën C1 , der neue  Ford Ka  und der Renault Twingo  Vollwert- Motorisierung zu Mager-Kosten versprechen. Ein Versprechen,  das sie gleich wieder brechen, weil die niedrigen Grundpreise reine  Lockangebote sind. Alle drei purzeln ziemlich nackig vom Band.  
Das  gilt vor allem für den  Citroën   C1 , dem das subtile Facelift kaum  mehr als eine neue Front gebracht hat. Selbst die Servolenkung kostet im  Advance noch immer Aufpreis, Radio und Klimaanlage bekommt der Käufer  nur in der 960 Euro teureren Style-Ausstattung - im Paket für 1.190  Euro. Ford  stellt für den Ka Trend alles Wichtige zumindest als Extra zur  Verfügung. Die höherwertige Titanium-Ausstattung kostet jedoch nur 1.000  Euro mehr und hat die sonst 975 Euro teure Klimaanlage serienmäßig.Dazu  ein paar andere Nettigkeiten wie ein weiß glitterndes Cockpitdekor mit  dem schönen Namen Perle, aber ESP, Kopfairbags sowie Radio- CD gehen  noch extra. Beim Twingo gibt es das alles erst im teuren Sondermodell  Night & Day - und ebenfalls nur gegen Aufgeld. So läppern sich die  Preise auf Summen von knapp 12.000 (Ka) bis gut 13.000 Euro ( Twingo )  und sind damit gar nicht mehr so weit weg von einem neuen Golf, den VW gerade ab 14.000 Euro anbietet.
 
Der Citroen wirkt provisorisch   
Dabei liegen noch ziemliche Welten zwischen der Micro- und der   Kompaktklasse . Bei keinem der drei Konkurrenten wird das so schnell  klar wie beim C1, der seine - freundlich formuliert - preissensible  Herstellung an keiner Stelle verheimlicht. Im Innenraum finden sich  große Plastikvorkommen in der haptischen Qualität besserer  Joghurtbecher, die Laderaumabdeckung wirkt massiv wie eine Scheibe  Knäckebrot, und an der komplett aus Glas bestehenden Heckklappe baumelt  die Kabelspirale für die Heckscheibenheizung.  
Obwohl alles sauber  und klapperfrei zusammengesteckt ist, wirkt der C1 in vielen Details  provisorisch. An anderen Stellen funktioniert die Reduktion auf die  reine Funktion deutlich besser: Das Bisschen, was sich im Cockpit an  Instrumenten, Hebeln und Tasten versammelt hat, lässt sich  unproblematisch bedienen. Die sparsam gepolsterten Sitze bieten guten  Komfort, aber wenig Seitenhalt. 
Wenig Platz für vier Personen   
Ford  und  Renault   möblieren ihre Kleinsten aufwendiger, aber im Fall der Twingo-Sitze  nicht wesentlich bequemer. Im Ka erinnert außer dem hoch positionierten  Schalthebel und dem Grundlayout des Armaturenbretts kaum etwas an seine  enge Verwandtschaft zum Fiat  500. Der  Ford Ka  platziert Pilot und Co. auf bequemen, gut  konturierten Sitzen - wobei die Ergonomie wegen des nur  höhenverstellbaren Lenkrads nicht für alle Fahrer passt. Ein kleiner  Makel im Vergleich zu dem, was Passagiere im Fond erleiden. Die tief  eingebaute Bank bietet kaum Schenkelauflage, ihre steile Lehne zwingt zu  einer unbequemen Haltung, und über 1,75 Meter langen Menschen drückt  auch noch die Decke auf den Kopf. Auf der Rückbank des C1 und vor allem  auf den beiden separat neigungs- und längs verstellbaren Einzelsitzen  des  Renault Twingo  reist es sich besser.
Der Twingo bietet den besten Komfort   
Der bietet neben dem  meisten Raum auch den besten Fahrkomfort. Zwar stören auf der Autobahn  seine hohen Windgeräusche, und fiese Querfugen kickt seine Federung als  harte Vertikalstöße zu den Passagieren. Doch auf nicht gar so schlechter  Strecke filtert er mehr Unebenheiten weg als die Konkurrenz. Die  täuscht im Fall des C1 ehrlicherweise erst gar kein großes  Federungstalent vor, sondern reicht Stöße immer trocken weiter. Nur  wenig besser kann das der Ka, der zudem mit Fahrwerkspoltern nervt.  Obwohl man sich über den Sinn einer derart sportlich ausgerichteten  Abstimmung bei Autos, die vor allem in der Stadt bewegt werden, streiten  mag, versorgt sie den  Ford  mit dem neutralsten und sichersten  Fahrverhalten.  
Zwar flitzt er nicht ganz so agil und leichtfüßig  über verschlungene Sträßchen oder durch die Rushhour wie der  Citroën ,  aber anders als die beiden Franzosen muss der Ford sein ESP nur selten  bemühen. Den früh und stark untersteuernden C1 fängt das elektronische  Stabilitätsprogramm etwas spät mit harschen Bremseingriffen und  resoluter Leistungsdrosselung ein.
 
Hoher Verbrauch trotz kleiner Motoren  
Um spritzige Fahrdynamik hat sich der  Renault Twingo  dagegen noch nie  viel geschert.Mit seiner traditionell trägen und unpräzisen  Elektrolenkung hangelt er sich etwas schunkelig, aber ohne  Sicherheitsdefizit durch Kurven, und in der Bremsprüfung weist er noch  die geringsten Probleme auf. Zu seinem betulichen Charakter passt auch  sein Motor, der mit 76 PS etwas mehr leistet als die anderen und für nur  unwesentlich bessere Fahrleistungen sorgt. 
Das subjektiv  entspanntere Vorankommen geht allerdings mit einem zu hohen Verbrauch  von über sieben Liter Super auf 100 Kilometer einher. Noch mehr fordert  der  Fiat -Zweiventiler im Ford, obwohl er es sich trotz seiner guten  Laufkultur am wenigsten verdient hat. Er dreht wenig enthusiastisch,  reagiert träge aufs Gas, und wirklich durchziehen kann er auch nicht.  Das gelingt dem Einliter-Dreizylinder im C1 noch weniger, doch der  quirlige Vierventiler dreht mit großer Begeisterung bis über 6.000  Touren und spricht schon auf kleinste Gastapser an. Dass er bei  mittleren Drehzahlen herumdröhnt, verzeiht man ihm schon wegen seines  erheblich geringeren Verbrauchs. Allerdings können auch 6,6 L/100 km für  ein solch kleines und leichtes Auto nicht wirklich als sparsam gelten.   
Dennoch bringt die gute Kosten- und Umweltbilanz den C1 in den  beiden letzten Kapiteln nach vorn und wieder näher an die erwachseneren  Rivalen heran. Den Sieg machen aber Ka und Twingo untereinander als.  Dass er schließlich an den  Renault  geht, liegt daran, dass der  tatsächlich nicht weniger Auto bietet, als die meisten Menschen wirklich  brauchen.
Siehe auch:
Fords Über-Mondeo heißt „Titanium X“
   Der laut Ford "luxuriöseste Mondeo  aller Zeiten" ist ab sofort bestellbar. Serienmäßig hat man dem Mondeo  Titanium X die Lederausstattung „Premium“ spendiert; h ...
   
Wischautomatik
   
Wischautomatik
Hebel eine Stellung nach oben ziehen.
Der Regensensor misst ständig die
Wassermenge auf der Frontscheibe und
passt die Geschwindigkeit der
Scheibenwischer automatisch an.
D ...
   
Umprogrammieren der
Entriegelungsfunktion
   Beachte:Wenn die Entriegelungstaste
gedrückt wird, werden entweder alle Türen
oder nur die Fahrertür und Heckklappe
entriegelt. Das erneute Drücken der
Entriegelungstaste entri ...
   
