Frische Raum-Flotte: Ford überarbeitet die Van-Brüder

Jerez de la Frontera, 9. Februar 2010 - Ralf und Henri fahren Ford. Ralf, 41, hat drei Kinder. Seine Familie geht ihm über alles. Er hat einen Galaxy. Henri ist 39 und sportlich. Ihm sind seine Hobbies wie Kajakfahren mindestens genauso wichtig wie seine Familie, zu der zwei Kinder gehören. Er ist mit einem S-Max unterwegs. Okay: Die beiden Herren sind natürlich nicht echt. Es sind die Durchschnittskäufer den beiden Ford-Vans. Sie wurden von Marketingstrategen erdacht.

30.000 Galaxy, 49.000 S-Max
Die Großraum-Autos sind, wie Henri und Ralf, genauso ähnlich wie verschieden: Obwohl beide dieselbe Basis haben, ist der Galaxy auf Komfort ausgelegt, der S-Max ist vordergründig auf Sport und Dynamik getrimmt. Seit der Markteinführung haben sich hierzulande 30.000 Ralfs einen Galaxy und 49.000 Henris einen S-Max gekauft. Nun gehen die beiden Vans neu gestylt, mit sparsameren Motoren und erstmals mit dem Ford-Doppelkupplungsgetriebe PowerShift in die nächste Runde. Wir haben die aufgefrischten Van-Brüder bereits getestet.

S-Max mit LED-Tagfahrleuchten
Beide erstrahlen in einem frischen Look: Dieses Strahlen sieht man beim S-Max, dem sportlicheren der Gebrüder Van, an den neuen LED-Tagfahrleuchten, die als Stege in der umgestaltete Frontschürze Einzug gehalten haben. Sie sind für die Ausstattungsvariante Trend optional zu haben, die anderen beiden Niveaus bekommen sie serienmäßig. Der größere Trapez-Grill glänzt beim gelifteten Modell nun in schwarzen Klavierlack. Eine Chromzierleiste um die Fensterrahmen soll der Seitenpartie neuen Glanz verleihen. Am Heck wurde ebenfalls Hand angelegt: Die Klappe bekommt am oberen Abschluss eine kleine Spoilerlippe. Anders modelliert wurden ebenfalls die LED-Heckleuchten, die sich nun weiter in die hinteren Flanken erstrecken. Eine breite Alu-Leiste trägt ein eingeprägtes "S-Max"-Logo.

Chrom glänzt beim Galaxy
Auch der Galaxy, der fünf Zentimeter längere, und zehn Zentimeter höhere Bruder des S-Max, bekommt ein Make-up, wenngleich es dezenter ausfällt. So wird der trapezförmige untere Kühlergrilleinsatz nun von Chromleisten verziert, zudem sind die Nebelscheinwerfer leicht modifiziert. Bei Ghia und Titanium blitzen verchromte Zierleisten am oberen Lufteinlass, Seitenleisten und Türgriffe sind ebenfalls in Chrom gehalten. Eine neue Reling aus eloxiertem Aluminium verleiht der Dachlinie mehr Pep. Ebenfalls neue LED-Rückleuchten sowie untere Karosserieverkleidungen in Wagenfarbe sind jetzt Serie. Die Ausstattungsversionen Ghia und Titanium erkennt man an verchromten Türgriffen und Seitenzierleisten im Chrom-Dekor.

Dachkonsole mit vielen Fächern
Zu tun hatten auch die Innenarchitekten: Für beide Interieurs stehen neue Farben zur Wahl. Ein weiteres Novum probieren wir gleich aus: Eine Dachkonsole bietet in vielen herausklappbaren Fächern Platz für Krimskrams. Mit einem Konvex-Spiegel können wir die Fahrgäste im Fond beobachten - in den meisten Fällen werden das Kinder sein. Brandneu ist auch ein Premium-Sound-System, das beiden Vans in Kombination mit einem Radio oder Navi für 325 Euro zur Verfügung steht. Es besitzt einen Acht-Kanal-Audio-Verstärker mit einer Ausgangsleistung von 265 Watt. Dazu gehört ein zusätzlicher Lautsprecher auf dem Armaturenbrett und ein Subwoofer hinter dem Fahrersitz. Darüber hinaus wurde beim Galaxy auch die Mittelkonsole überarbeitet.

Bis zu drei Sitzreihen
Nichts geändert hat sich am Raumkonzept: Unsere Testwagen Galaxy und S-Max haben jeweils sieben Sitze (Galaxy: Serie; S-Max: ab 835 Euro). Während man bei beiden in Reihe Zwei bequem und mit viel Platz untergebracht ist, bietet das Klappgestühl in Reihe Drei beim Galaxy nur wenig und im S-Max sehr wenig Kopffreiheit - zumindest für Erwachsene. Dafür lassen sich beide Fords schnell und mit wenigen Handgriffen vom Sieben- zum Zweisitzer mit fast ebener Ladefläche umbauen.

Neuer EcoBoost-SCTi-Motor
Große Unterschiede zu den Vorgängern kommen zwar nicht direkt sichtbar, aber umso spürbarer zur Geltung. Neu bei den Benzinern ist der so genannte EcoBoost-SCTi-Motor, den wir im S-Max ausprobiert haben: Aus zwei Liter Hubraum holt der Aluminiummotor mittels Turbolader, Hochdruckeinspritzung und variabler Ventilsteuerung stolze 203 PS bei 6.000 Touren. Serienmäßig wird die Maschine mit einem Doppelkupplungs-Getriebe kombiniert, das bei Ford "PowerShift" heißt und ebenfalls erstmals in den Vans zum Einsatz kommt. Diese Sechsgang-Automatik arbeitet so ruckfrei, dass wir keine Veranlassung sehen, in den manuellen Modus zu wechseln, um die Gänge sequenziell selbst zu schalten.

Sparsamer und sauberer
Der starke Benziner passt gut zum sportlichen S-Max. Er beschleunigt druckvoll vom Start weg und erreicht nach 8,5 Sekunden Tempo 100, bei der Spitze steht die Tachonadel auf über 220 km/h. Laut Hersteller soll der Antrieb mit 8,1 Liter Verbrauch und 189 Gramm CO2 pro Kilometer sparsamer und sauberer sein als der 2,3-Liter-Vorgänger mit 160 PS. Der hat sich in Verbindung mit einer Wandlerautomatik 9,7 Liter genommen und 232 Gramm CO2 emittiert.

Zweiliter-Diesel in drei Leistungsstufen
Neben dem EcoBoost-Aggregat bietet Ford auch die bekannte Zweiliter-Maschine mit 145 PS an, die auch als ethanolfähige Flexifuel-Variante bestellt werden kann. Dafür hat die Diesel-Palette frische Zweiliter-Maschinen zu bieten, die 115, 140 und 163 PS leisten. Um die Euro-5-Norm zu erfüllen, wurden unter anderem der Einspritzdruck von 1.800 auf 2.000 bar erhöht und ein schneller ansprechender Turbolader verbaut.

Galaxy als komfortabler Cruiser
Was sich in der Theorie gut anhört, haben wir in der Praxis mit einem Galaxy getestet. Der stärkste Diesel passt ausgezeichnet zum Komfort-Van. 9,8 Sekunden braucht das Auto auf Tempo 100 und wird bis zu 200 km/h schnell. Dafür beträgt der Verbrauch laut Ford mit Schaltung durchschnittlich 5,7 Liter, der CO2-Ausstoß beträgt 152 Gramm pro Kilometer. Unser Testauto war mit einer manuellen Sechsgang-Box bestückt. Das Getriebe lässt sich exakt schalten, fordert aber lange Wege. Wir würden daher beim Galaxy zur PowerShift-Automatik raten: Sie harmoniert gut mit dem aufs Cruisen ausgelegten Van. Weder die indirekte Lenkung noch der leicht wankende Karosserieaufbau animieren nämlich zum sportlichen Kurvenräubern. Dafür bügelt das Fahrwerk Bodenunebenheiten erstaunlich gut aus und qualifiziert den Siebensitzer zum langstreckentauglichen Raumgleiter.

S-Max nach wie vor als Sportsmann
Als dynamischer Sportsmann ist nach wie der S-Max gedacht, der sich mit seinem spürbar strafferem Unterbau und einer direkteren Steuerung flinker durch Serpentinen wedeln lässt. Sowohl für Galaxy als auch für S-Max sind ein Sportfahrwerk und ein adaptives Fahrwerkssystem bestellbar.

Neue Assistenzsysteme
Die Raum-Fords können mit neuen Assistenzsystemen ausgerüstet werden. In der Liste stehen nun ein Reifendruckkontrollsystem, mitlenkende Scheinwerfer und ein Berganfahr-Assistent sowie ein Tot-Winkel-Überwachungssystem. Darüber hinaus gibt es weitere Komfortfeatures gegen Aufpreis zu haben - darunter ein schlüsselloses Zugangs- und Startsystem, ein Tempomat mit Abstandswarner und jetzt auch ein Geschwindigkeitsbegrenzer.

S-Max ab 28.300, Galaxy ab 30.000 Euro
Die Einstiegspreise klettern leicht nach oben: Für den S-Max mit 145-PS-Benziner in der Ausstattung Trend werden 28.300 Euro aufgerufen, der Galaxy kostet glatt 30.000 Euro. Der EcoBoost-Motor, jeweils zusammen mit dem serienmäßigen PowerShift-Getriebe, ist in Verbindung mit einem S-Max Titanium für 34.400 zu haben, der Galaxy Ghia kostet 36.600 Euro. Mit 163-PS-Diesel und PowerShift kostet der S-Max Titanium 36.450 Euro, der Galaxy Ghia 38.650 Euro.

Fazit

Die Vans für Henri und Ralf haben, wenn man mal von der knackigeren Frontpartie des S-Max absieht, vor allem unter ihren Großraum-Hüllen durch die sparsameren Motoren und das sanft schaltende Doppelkupplungsgetriebe gewonnen. Wir empfehlen die neue Automatik und einen der drei Dieselmotoren für den Galaxy zum Cruisen. S-Max-Interessenten sollten sich mit dem Schaltgetriebe und dem Ecoboost-Motor näher befassen.  

    Siehe auch:

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