Ford Ka und Ford Fiesta: Microcar gegen Kleinwagen - Teil 1

Bei Ford ist die Hierarchie klar, auch was den Preis angeht: Der Ka kostet in der hochwertigsten Variante Titanium mit 69-PS-Vierzylinder und serienmäßiger Klimaanlage ausstattungsbereinigt rund 1.800 Euro weniger als sein größerer Bruder in Trend-Ausstattung.


 

Der Ford Fiesta bietet mehr Komfort als der Ka
Außerdem muss der schwere Ford Fiesta mit einem Vierzylinder leben, der neun PS weniger leistet als der Motor im Ableger des Fiat 500. In der Stadt parkt und wuselt der Ka zudem durch seinen kleineren Wendekreis und 33 Zentimeter weniger Außenlänge kompetenter. Gewinnt hier also Mini gegen klein?
Gemach, der Fiesta weiß sich tüchtig zu wehren. Ungeachtet des Leistungsdefizits beschleunigt er mit seiner in den unteren Gängen kürzeren Übersetzung auf ähnlichem, eher bedächtigem Niveau und bleibt dabei akustisch erheblich unaufdringlicher. Wer ab und zu mal länger reist, kommt mit dem leiseren und komfortabler gefederten Fiesta viel entspannter ans Ziel. Polterig und unharmonisch rumpelt dagegen der Ford Ka über schlechte Strecken. Besonders die Fondpassagiere spüren die drängende Enge.
Da hilft es wenig, dass die hintere Sitzbank zumindest gut geformt ist. Dass der Ka das kleinere und günstigere Auto ist, lässt er in vielen Details spüren. Bei der Rundumsicht reibt sich der Fahrer jedoch verwundert die Augen, wie Ford es geschafft hat, ein so kleines Auto so unübersichtlich zu machen.

Der Ford Ka bremst deutlich schlechter
Noch schwerer wiegen indes die schlechteren Bremsen: Fünf Meter mehr Anhalteweg aus 100 km/h mit warmen Bremsen als der Fiesta trüben den Sicherheitseindruck. Zudem bietet der Fiesta serienmäßig noch einen Knie-Airbag und ESP (360 Euro Aufpreis beim Ka). Selbst beim Handling fährt der einen Zentner leichtere Ka keinen großen Vorteil heraus. Im Gegenteil: Erst der Fiesta vermittelt überzeugend das Gefühl, einen gelungen abgestimmten Kleinwagen zu pilotieren.
Der Spritaufschlag zum kleinen Bruder fällt mit knapp einem halben Liter pro 100 km moderat aus. So gehen dem Ka nach und nach die Argumente aus.


 

Die einfachere Bedienung und niedrigere Steuern durch neun Gramm weniger CO2 pro Kilometer sind nur Petitessen. Seinen höheren Preis ist der Fiesta also allemal wert. Nur für absolute Sparfüchse mit fast ausschließlichem Stadt-Aktionsradius ist der Ka eine Alternative.

 

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